Wandern in Transsilvanien – Rumänien

Mit Auto und Zelt sind wir nach Rumänien gefahren. Einige Tage verbrachten wir in Transsilvanien. Eine ungeplante Bärenbegegnung sowie die Geräusche der Nacht haben uns zwar etwas geängstigt, das Wandern konnten wir (zum Glück) trotzdem nicht lassen …

Transsilvanien wird oft mit Draculas Heimat in Verbindung gebracht. Ich muss zugeben, dass auch für uns der Wunsch, „Draculas Schloss“ zu sehen, ausschlaggebend war, dass wir ein paar Tage in Magura verbrachten. Magura ist ein Bergdorf und liegt auf einer idyllischen Hochebene. Vom Ort aus lassen sich schöne unschwere Wanderungen machen. Der angrenzende Nationalpark Craiului lädt auch zu anspruchsvolleren Wanderungen ein.

An- und Abreise:

Magura ist nur über unbefestigte Straßen erreichbar (Stand Herbst 2019). Wir haben ein paar Versuche gebraucht, bis wir einen Weg gefunden haben, bei dem wir das Gefühl hatten, wir können ihn gefahrenlos befahren. Von Zarnesti aus ist Magura beschildert. Beim Parkplatz des Nationalpark Piatra Craiului zweigt der unbefestigte Weg links Richtung Magura ab. Nach einigen Kilometern errreicht man das schöne Bergdorf.

Übernachtung:

In Magura gibt es zumindest 2 Pensionen zum Übernachten. Bei der Pensiunea Mosorel gibt es die Möglichkeit auf der Wiese zu zelten. Mit dem Auto kann man nicht bis zu der Wiese fahren. So muss das Zelt & Co ein kleines Stück getragen werden. Die Besitzer bereiten gerade ein weiteres angrenzendes Grundstück vor, um noch mehr Plätze zum Zelten zu schaffen.

Die Zeltwiese ist traumhaft gelegen. Wir waren die einzigen Gäste. Es gibt Sitzgelegenheiten im Garten. Wer mag kann in der Pension frühstücken oder zu Abend essen. Auch Getränke können in der Pension gekauft werden. Im Ort gibt es keine Einkaufsmöglichkeit und auch kein Restaurant.

Die Besitzer sind sehr freundlich, plaudern gerne mit den Gästen und geben Tipps zum Wandern. In der Pension gibt es Wanderkarten von der Region.

Wanderrouten:

Wir haben von Magura aus zwei Wanderungen gemacht. Am ersten Tag sind wir zum Schloss Bran und wieder retour gewandert. Am nächsten Tag waren wir im Nationalpark Craiululi spazieren.

Wanderung zum Schloss Bran:

Von der Pension Mosorel aus spaziert man fast durch das ganze Dorf bis man in der Nähe der Kirche über Almen und Wiesen links auf den Berg rauf geht. Am Bergrücken kommt man zu dem Wanderweg, welcher von Zarnesti nach Bran führt. Ab hier ist der Wanderweg gut beschildert (weiß-rot-weiß). Der Weg führt abwechslungsreich durch Wälder, an Felsen vorbei und über Wiesen. Gemütlich geht es auf und ab. Immer wieder hat man schöne Ausblicke in die Karpaten aber auch in das umliegende Flachland. Erst zum Abschluss wird der Weg sehr steil. Zügig geht es bergab ins Tal. Kurz bevor man die Straße erreicht, hat man einen sehr schönen Blick auf das Schloss Bran.

Die Stille hat ein Ende und plötzlich befindet man sich im touristisch stark besuchten Ort. Es gibt einige Restaurants und viele Souvenierstände. Nach der stillen Wanderung haben wir uns nicht recht wohl gefühlt in Bran. Zum Glück haben wir das Restaurant im Schlossgarten entdeckt. Dieses war wenig besucht. Beim Essen hat man einen schönen Blick auf den Schlossteich und das Schloss. Es gibt auch die Möglichkeit im Restaurant einen Picknickkorb zu erwerben um im Schlosspark zu picknicken.

Nach der Mittagsrast geht es am gleichen Weg wieder retour. Gehzeit insgesamt zirka 7 Stunden; 1200 hm An- und Abstieg. Wer das Schloss in Ruhe besichtigen möchte, sollte sich eventuell eine Rückfahrt mit dem Taxi organisieren.

Wanderung im Nationalpark Craiului

Im Nationalpark lassen sich schöne Wanderungen machen. Wir hatten leider nicht viel Zeit und sind deshalb nur durch die Klamm spaziert. Aber auch dieser Spaziergang ist absolut lohnenswert. Vom Parkplatz aus maschiert man zirka 1 bis 1 1/2 Stunden (je nach dem wie oft man stehen bleibt und die beeindruckenden Felswände bewundert) eben auf einem breiten Forstweg durch die Klamm. Die Felswände ragen steil in die Höhe. Immer wieder hört man Steine und Felsbrocken in die Tiefe stürzen. Kletterrouten sind ausgeschildert. Am Ende der Klamm zweigen Wanderwege auf den Kalksteinkamm ab. Hier haben wir wieder umgedreht und sind den gleichen Weg retour gegangen.

Uns wurde eine eintägige Rundwanderung empfohlen. Leider hatten wir nicht ausreichend Zeit dafür. Die Tour führt vom Parkplatz des Nationalparks in die Klamm. Am Ende der Klamm geht es berauf zur Cabana Curmatura. Dort kann man auch sein Zelt aufschlagen. Von der Cabana geht es dann wieder retour auf einem anderen Weg zum Parkplatz. Insgesamt ist man 6 Stunden unterwegs. Der Weg soll ausgeschildert, gut begehbar und absolut sehenswert sein.

Von der Cabana Curmatura kann man auch zum Gebirkskamm aufstiegen. Dieser Kamm ist der zweitgrößte Kalksteinkamm in Europa (25 km) und eignet sich gut für eine Mehrtageswanderung. Entlang des Kammwegs gibt es immer wieder einfache Hütten mit der Möglichkeit zum Zelten.

Unsere Reise nach Rumänien war sehr spontan und wir hatten auch nicht allzuviel Zeit. Wir waren beeindruckt von Fauna und Flora, den freundlichen Menschen, den schönen Städten und Orten. Sicherlich werden wir bald wieder dieses wunderbare Land besuchen.


In meinem Blog schreibe ich über Tages- und Mehrtageswanderungen, welche mir besonders gefallen haben. Zum Wiedererinnern für mich selbst, aber auch als Anregung für Menschen, welche die Welt gerne zu Fuß erkunden. Da ich Höhenangst habe, eignen sich meine vorgestellten Wandertouren auch für Wanderer denen steile Abgründe Unbehangen bereiten.